4 gute Gründe für Psychotherapie bei MS – inkl. Tipps zur Beantragung

Es hat lange gedauert, bis ich beim Thema Psychotherapie bei MS nicht mehr zu hören bekam:

„Was? Zum Seelenklempner? Ich bin doch nicht bekloppt!“.

Und weißt du was? ENDLICH. Endlich scheint die Gesellschaft an einem Punkt angelangt zu sein, an dem man sich Hilfe sucht, wenn man sie braucht, und manchmal sogar, bevor alles um einen herum im inneren Chaos versinkt. Danke, Gesellschaft, danke. Es geht doch!

Psychotherapie bei MS: Ich bin Fan

Ich selbst bin schon seit vielen Jahren Befürworterin von Verhaltenstherapie, die mich mit 18 Jahren, nachdem ich eine hormonelle Höllenfahrt mit der Pille hinter mir hatte, wieder auf die richtige Bahn gebracht hat. Dass man nach einem solchen Schicksalsschlag wie der Diagnose MS Hilfe braucht (und zwar professionelle), das leuchtet den meisten noch ein.

Aber sich tatsächlich auf die Suche nach einem Therapieplatz machen? Sich WIRKLICH darauf einlassen, jetzt eine von der Personen zu sein, die zum Psychologen gehen „muss“ – das fällt vielen noch schwer. Dir auch? Das ist okay. Wir gehen das heute in diesem Artikel ganz sachlich durch, und ich hoffe, es wird dir etwas die Vorurteile nehmen.

Am Ende des Artikels erwartet dich dann im letzten Punkt noch eine ganz genaue Anleitung dafür, wie du einen Therapieplatz und eine Therapeutin findest, sodass dir einfach keine Ausrede mehr bleibt, es nicht zu probieren 😛 Gern geschehen! Also: Mach dir nen Tee, schnapp dir nen Keks und dann versuche, dich mit mir gemeinsam von deinen Vorurteilen vor der Psychotherapie bei MS zu lösen.

Psychologe MS
Foto von Pixabay.de

1. Guter Grund für Psychotherapie bei MS: Sie steht dir zu

Fangen wir mal mit den Basics an. Es herrscht der Irrglaube, dass man „erst richtig am Ende“ sein muss, bis man zum Psychologen geht. Solange man es irgendwie noch allein auf die Kette kriegt, heißt es: Zähne zusammenbeißen. Große Mädchen weinen nicht. Sei keine Memme.

Na ja. Sehe ich ein bisschen anders, und zum Glück teilen die Krankenkassen und die Therapeutinnen (soweit ich das erlebt habe) diese Ansicht. Fakt ist nämlich: Die Diagnose MS ist kein Schnupfen. Sie ist auch kein gebrochenes Bein, das einen mal ein paar Monate arbeitsunfähig macht. 

Denn die Diagnose MS ist tückisch. Sie bleibt ein Leben lang, das ist klar. Doch wie der Verlauf aussehen wird? Ob sie einen an den Rollstuhl oder ans Bett fesseln wird, oder ob sie einen bis ins hohe Alter oder gar für immer in Ruhe lassen wird? Das vermag keiner zu sagen. Und so lebt man quasi eine ganze Weile unterm Fallbeil.

Ich sag mal so: Da lebt es sich nicht besonders nett. Ich hab das ein paar Jahre lang gemacht, bin jeden Tag mit der Angst davor aufgewacht, ab heute „ein Krüppel“ zu sein (verzeih die Wortwahl, aber ich hoffe du verstehst… so habe ich das nun mal gedacht). Ein Leben unter der Guillotine macht ungefähr so viel Spaß wie ein in einem Haus voller Risse in den Mauern zu leben und nur auf dessen Kollaps zu warten.

Der Kollaps kommt – aber meistens eher bei einem selbst.

Denn irgendwann wird es zuviel, das Leid, die Angst, der Druck, die Geheimniskrämerei. Manche brauchen erst diese Jahre des Leidens und der Angst, um sich für eine Therapie zu entscheiden. Andere, zu denen ich leider nicht zählte, folgen gleich dem Rat, den viele Neurologinnen ihren Patientinnen mitgeben: Mach eine Psychotherapie! Du musst es nicht allein schaffen, mit der Diagnose umzugehen. Du musst auch nicht selbst die Strategien entwickeln, wie du ab nun damit leben wirst. Es gibt da Profis, und die unterstützen dich – gratis (wie das läuft, dazu kommen wir später).

Einen solchen Hammer wie die Diagnose einer chronischen Krankheit kriegen nur wenige über den Kopf gezogen – und sie machen trotzdem eine Therapie. Wem also, wenn nicht dir, steht sie zu? Wer, wenn nicht du, kann ein offenes Ohr und konstruktive Hilfe gebrauchen? Ja, genau: Niemand. Wenn, dann DU. Nicht, weil du schwach, irre oder krank bist. Sondern weil du vom Schicksal (oder wem auch immer) einen derben Schlag in die Kniekehle bekommen hast. Und nichts dafür kannst.

MS Selbsthilfegruppe
By Pixels.com // Helen Lopes

2. Guter Grund für Psychotherapie bei MS: Sie bietet dir die Möglichkeit, zu sprechen. Über ALLES.

Man könnte sagen: MS bekommt man nicht allein. Warum? Nun, meistens legt eine solche Diagnose erstmal die ganze Familie lahm. Man gerät in einen Zwiespalt: Zum einen möchte man sich in eine Ecke legen und sich selbst bemitleiden (nur ganz kurz, das muss sein!).

Zum anderen stehen da der Partner, die Kinder, Eltern und Freunde (und der Hund und die Nachbarn und die Arbeit und…) und fragen einen: „Gehts dir gut? Was passiert jetzt mit dir?“. Tja, und dann steht man da und versucht, nicht augenblicklich Amok zu laufen oder in Tränen auszubrechen oder alle anzuschreien: „VERDAMMT NOCH MAL, ICH WEISS ES DOCH AUCH NICHT!“

Denn dann könnte man Gefahr laufen, alles nur noch schlimmer zu machen. Freunde zu verlieren, den Partner zu verprellen, die Kollegen zu brüskieren. Also lächelt man so gut es geht, beißt die Zähne zusammen und schluckt die bittere Pille. „Das wird schon, alles gut, danke“. Ja klar. Nur ist es das eben nicht.

Und wie sollte es auch?

Du hast gerade einfach mal einen riesigen Schock verpasst bekommen! Es muss nicht alles gut sein! Es darf alles schlimm und scheiße und ungerecht sein. Echt jetzt. Nur verstehen das die Menschen im Umfeld (erstmal) oft nicht. Auch okay. Denn: Es gibt eine Lösung. Und die heißt (rate mal 😉 ): Psychotherapie bei MS. It’s that simple.

Wenn du aus den verschiedensten Gründen nicht mit deinem Umfeld sprechen kannst (oder nicht willst), dann bietet dir eine Psychologin die Möglichkeit, endlich mal Dampf abzulassen. Zu sprechen. Es rauszulassen. Du musst dein Umfeld nicht damit bombardieren, wenn du das nicht willst. Es gibt da Profis für – und sie kosten dich nur eines: Eine oder zwei Stunden die Woche. That’s it. Im Übrigen können diese Menschen dir auch deutlich fundiertere Antworten und Ratschläge als dein Umfeld geben.

Coimbraprotokoll Erfahrungen
Sport und Meditation sind wesentlicher Bestandteil der Therapie / Pic by Erik Schütz

3. Guter Grund für Psychotherapie bei MS: Du lernst Verhaltensweisen, die den Verlauf deiner MS positiv beeinflussen können

Was ist eines der größten Gifte bei MS? Genau: STRESS: Stress ist der Killer, im Ernst. Stress ist das, was under Nervensystem befeuert, was Schübe auslösen kann, was alte Symptome aufflackern lassen kann und was sowieso nicht besonders angenehm ist. Für keinen. Natürlich kann ich dir nicht sagen, dass du nie wieder einen Schub kriegst, wenn du ab heute auf einer einsamen Almhütte lebst. Aber: Es lohnt sich IMMER, den Stress in deinem Leben zu reduzieren.

„Geht nicht!“, rufst du jetzt vielleicht.

Geht doch, sage ich. Denn was wir oft vergessen, ist, dass Stress vor allem dadurch so penetrant wird, dass wir nicht wissen wie wir mit ihm umgehen sollen. Ich sag nur: Stressmanagement. 

Es ist also durchaus klar, dass Dinge, die dich stressen, nicht immer veränderbar sind. Deine Kinder. Einkaufen. Die Nachbarn, die bis morgens um drei Party feiern. I got you. Aber: Du lernst in einer Verhaltenstherapie bei MS, wie du besser mit solchen Stressoren umgehst. Du lernst, auf Durchzug zu schalten. Dass Sport dir hilft, oder ein Stressball, oder laut singen, oder was auch immer. Wie wir Stress kompensieren können, ist bei jeder Person anders. Was genau DU tun kannst – das kannst du in einer Psychotherapie herausfinden. 

Und natürlich gibt es auch einige Dinge in deinem Umfeld, die du durchaus ändern kannst, zum Beispiel indem du deine Wünsche konkreter formulierst und lernst, Hilfe anzunehmen. Denn ja, das ist erlernbar. Du weißt wo 😉

Psychotherapie bei MS
Du brauchst nur einen Computer mit Internet, um deinen Therapeuten zu finden! / Pic by Erik Schütz

4. Guter Grund für Psychotherapie bei MS: Sie ist gar nicht so schwer zu bekommen (mit dieser Methode)

Vielleicht denkst du dir jetzt: Okay, das klingt gut. Das probiere ich aus. Und dann stell sich schnell die Frage: Wie denn? Woher bekomme ich eine Psychologin, wie läuft das mit der Krankenkasse? Das gute: du brauchst dafür nur das Internet (erstmal). Denn es gibt eine tolle Website, um schnell einen Überblick über die Therapeutinnen in deiner Nähe zu bekommen (diese Empfehlung wurde NICHT gesponsert!)

www.therapie.de

Hier trägst du deine Postleitzahl ein, und schon bekommt die Umkreissuche. Wichtig: Willst du, wovon ich ausgehe, die Therapie nicht selbst zahlen willst sondern über die Krankenkasse abrechnen willst, dann nutze sobald die Umkreissuche bekommen hat in der linken Seitenleiste den Filter. Du kannst dort z.B. Eine bestimmte Therapieform suchen (Tiefenpsychologie, Depressionen, Sexualität…) und auch anklicken, wie du abrechnen möchstest. Klicke unter „Abrechnung“ auf „Kassenzulassung GKV“, wie in diesem Screenshot:

Wichtig ist, dass du die Filter richtig setzt!

So werden dir nur die Therapeutinnen angezeigt, die das für dich mit der Krankenkasse regeln, und die von der Krankenkasse bezahlt werden.

Jetzt kannst du die Profile durchklicken und schauen, wer dir in deiner Nähe „gefällt“. Suchst du einen Mann, eine Frau? Alle Psychologinnen sind dort mit Telefonnummer, die meisten auch mit Website und Email Adresse aufgeführt.

Ich mache es nun so: Ich schreibe eine Email vor, in der ich kurz mein Problem anreiße. „Ich habe gerade die Diagnose MS bekommen“ sollte da meistens schon reichen, aber es ist ja oft noch deutlich mehr los (wenn man schon mal dabei ist 😉 ). Dann ändere ich in der Anrede nur den Namen der Therapeutin, und dann hau ich bestimmt 20-30 Emails raus, indem ich einfach den Text immer in die neue Email kopiere. Das geht Ratz fatz, vor allem wenn man viele Therapeutinnen um Umkreis hat.

Und dann wartet man – normalerweise dauert es ein wenig, aber einige melden sich zurück. Viele werden keinen Platz frei haben in nächster Zeit… aber je mehr Mails du rausschickst, desto höher die Chancen, einen Platz zu bekommen. Wichtig ist auch die Jahreszeit: Oft geht es den Menschen im Sommer generell besser, und somit hast du in dieser Zeit eher die Chance, schnell einen Therapieplatz zu bekommen.

Angst wegen MS
Photo by Pixels

Auch deine Krankenkasse kann dir bei der Suche einer Therapeutin helfen, ebenso deine Neurologin oder Hausärztin.

Natürlich musst du nicht meine E-Mail Methode anwenden sondern kannst auch ganz klassisch anrufen. Wenn sich mehrere zurückmelden und dir einen Termin für ein Erstgespräch anbieten, und du die Zeit hast, dann triff auch mehrere Therapeutinnen. Nur so kannst du sichergehen, dass die Person, die dir helfen soll, auch zu dir passt. Das ist dein gutes Recht. Wenn die Chemie passt, musts du meist noch ein wenig warten, bis deine Therapeutin alles mit der Krankenkasse geklärt und die Therapiestunden bewilligt bekommen hat. Je nach Therapieart werden gewisse Stundenzahlen vergeben, die man dann über einige Monate oder sogar ein Jahr verteilt. 

Ich hoffe, mit meinem Artikel über Psychotherapie bei MS konnte ich dir nicht nur die Angst nehmen – sondern auch hilfreiche Tipps mit in die Hand geben. Viel Erfolg dabei. Denk dran: Es ist nichts schlimmer, im Gegenteil. Es ist eine verantwortungsvolle Entscheidung, die dir dabei helfen kann, besser, ausgewogener und glücklicher zu leben. Was hast du zu verlieren?

***
Hast du auch eine Psychotherapie wegen deiner MS gemacht? Hat sie dir geholfen? Oder traust du dich noch nicht so richtig, dich drum zu kümmern? Teil deine Erfahrungen mit uns in der Kommentarspalte, und hilf dabei, Psychotherapie bei MS und allgemein zu entstigmatisieren!

Mindful mit MS
Yoga mit MS

10 comments

  1. Danke für den Artikel. Habe vor wenigen Tagen die Diagnose MS erhalten, das Thema Psychotherapie aber etwas auf die „lange Bank“ geschoben. Das habe ich jetzt gleich geändert und verschiedene Therapeuten angeschrieben. Hoffe natürlich, dass die Wartezeit nicht zu lang ist. Die Angst vor einem „schlimmen“ Verlauf zieht einem ja echt den Boden unter den Füßen weg.

    1. Ein mutiger Schritt Jan, und so wichtig! Ich hoffe, du bekommst schnell Antwort. Meiner Erfahrung nach kann das – leider – schon mal bis zu zwei Wochen dauern.
      Alles Gute
      deine Samira

  2. Hallo Samira, nach meiner MS Diagnose im vergangenen Jahr und dem nun bereits zweiten Schub hat mich das schwarze Loch wieder. Eskalationstherapie, neue Nebenwirkungen und eine wahnsinnige Angst schwirren durch meinen Kopf. Ich weine viel, zu viel wie ich finde und habe das Gefühl da einfach nicht mehr rauszukommen. Auf meiner Suche nach Beruhigung? Stieß ich im Netz auf deinen Blog und diesen Artikel. Psychotherapie… Das hatten mir meine Ärzte schon öfter geraten und ich hatte es immer wieder vor mir weggeschoben. Doch du hast recht. Eine Therapie steht einem zu und keiner muss da alleine durch, das sehe ich nun. Ich danke dir für deine Tipps und werde diese nutzen um mich nun auf die Suche nach einem Therapieplatz für mich zu machen 🙂

    1. Liebe Natalie, eine ganz mutige und wichtige Entscheidung. Im Idealfall gewinnt man auf so, so vielen Ebenen etwas dazu. Ich kann frei heraus sagen, dass diese Entscheidung mein Leben verbessert hat, auch in Bereichen, in denen es um ganz andere Dinge als die MS geht.
      Alles Gute dir und viel Erfolg
      Samira

  3. Hallo Samira,
    leider gibt’s bei mir im Umfeld nicht wirklich viele Psychologen – eine Mail konnte ich schreiben, die andere muß ich anrufen bzw. eine SMS verschicken….. das mache ich dann am Montag….
    Ich bekam meinen Befund im November und war danach 10 Tage im Krankenhaus.
    Diese Woche ist mir aufgefallen, daß mir meine Psyche und die Angst vor dieser Krankheit/meiner Zukunft die Symptome massiv verstärkt. Und dann erhalte ich den Newsletter mit dem Hinweis auf eine Therapie – ich hatte völlig vergessen, daß ich mich dafür eingetragen hatte… :-)) Danke!!!

    1. Hallo Helene, ein mutiger Schritt, auch wenn natürlich die Dichte nicht überall gleich ist… es lohnt sich so sehr!
      Dir Alles Gute
      Deine Samira

  4. Hallo Samira,
    Bereits seit einigen Jahren frage ich mich, ob eine Therapie nicht hilfreich ist im Alltag. Nun vor wenigen Tagen die Diagnose MS bzw. Klinisch isoliertes Syndrom.
    Ich spüre, dass ich mich nicht richtig damit auseinander setzen kann und will und dass ich gerade noch in der Verdrängungsphase bin. Doch immer wieder kommen Trauer und Wut in mir hoch und übermannen mich.
    Corona macht es nicht leichter und ich bin jetzt offiziell vulnerable Person. Yay.

    Ich danke dir für deinen Blog und deinen Artikel. Ich kann es kaum ertragen, nach der Diagnose im Internet zu suchen und all die Horrorgeschichten zu lesen. Dein Blog ist ehrlich, aber nicht düster. Das hilft.

    1. Hallo Juliette, wie schön dass du hierher gefunden hast, auch wenn der Grund dafür natürlich erstmal ein ganz großer Schock ist.
      Eine Therapie ist wirklich eine richtig gute Idee, es zumindest ausprobieren kann nicht schaden.
      Schau mal, wenn man keine MS Basistherapie macht ist man auch keine Risikogruppe laut der DMSG: https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-therapien/empfehlungen-fuer-multiple-sklerose-erkrankte-zum-thema-corona-virus/

      Also, in die Richtung musst du dich schonmal nicht verrückt machen wenn du keines dieser Medikamente nimmst.
      Ich drück dir fest die Daumen für den weiteren Verlauf. Gerne kannst du auch mal in meine Podcasts reinhören.
      Deine Samira

  5. Liebe Samira,
    vielen Dank für Deinen Blog, auf den ich gestern gestoßen bin. Im März erhilet ich (42) die Diagnose MS. Eigentlich bin ich in die augenärztliche Notaufnahme, dass dort bitte schnell mein Auge wieder heile gemacht werden sollte. Denn plötzlich sah ich nur stark grau verschleiert. Es kam anders… Stationäre Aufnahme und dann der Befund. Ein Schock? Ich weiß nicht so recht, denn das hatte dann auch der behandelnde Arzt in der (normalen) Notaufnahme, in die ich gleich im Anschluss weitergeschickt wurde, schon zur Sprache gebracht. Da dachte ich noch: Was erzählt der denn da – kann nicht sein. Alle Untersuchungen verfestigten aber seine Vermutung und vielleicht war es dann auch kein ganz so großer Schock mehr für mich. Einmal kräftig geweint, dann wieder gut. So bin ich die Tage im Krankenhaus und dann auch die ganze Corona-Zeit gut damit umgegangen. Habe MS einfach als Mut und Superpower für mich umdefiniert und verblüffte manche. Mich auch ein wenig.
    Nun ja, gestern war dann der erste Kontrolltermin beim Neurologen. Eigentlich geht es mir gut, ich arbeite auch wieder normal. Nur was mich dann etwas aus der Bahn warf, war, dass er mir nicht glaubt, dass mein nun deutlich starker Haarausfall mit dem Medikament (tecfidera) in Zusammenhang steht. Für mich eindeutig – denn vorher war es ja nicht so… Auch je mehr ich mich mit den zwei Buchstaben beschäftige, umso mehr denke ich, dass ich da nicht allein durch muss und eine Therapie in jeglicher Form eine Unterstützung wäre. Braucht man dafür eigentlich eine Überweisung oder wird das “so” geregelt?
    Herzlichen Dank nochmals für Deinen großen Input hier <3

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