Mein Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht – 1 Jahr ist rum

Auf meinen Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht habe ich dich langer warten lassen, da ich mir meiner Sache wirklich erst zu 100% sicher sein wollte, bevor ich ein erstes Fazit nach einem Jahr ziehe.

Seit ziemlich genau einem Jahr mache ich nun diese nicht anerkannte, ärztlich begleitete hochdosierte Vitamin D Therapie, und es wird Zeit für einen Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht. Wieso ich mich dafür entschieden habe, das Coimbra Protokoll zu machen, erfährst du in diesem Podcast und in diesem Blogartikel.

Weiterführende Infos zum Coimbra Protokoll erhältst du auf der Website.

Im Coimbra Protokoll nimmt man statt einer Basistherapie (manche auf eigenen Wunsch auf zusätzlich zur Basistherapie) eine individuell auf einen zugeschnittene Kombination aus verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln.

Typisch sind dabei Magnesium, Omega-3, Vitamin b12 und natürlich der „Superstar“, das Vitamin D. Die Dosen variieren zwischen 40.000 und bis zu 220.000. Pflichtprogramm sind zudem Sport zur Erhaltung der Knochendichte, eine calciumarme Diät zum Schutz der Nieren und min.d 2,5l calciumarmes Wasser am Tag trinken. Eine Psychotherapie, in der Stressbewältigung erlernt wird, wird dringend empfohlen. Die anderen Dinge sind wie gesagt nicht optional, sondern VORRAUSSETZUNG für das Protokoll.

Hier möchte ich auch gleich zu Beginn erwähnen, dass das Protokoll NUR mit einem/r ausgebildeten Arzt/Ärztin durchgeführt werden darf (die Liste findest du hier) !! Das kann sonst mächtig in die Hose gehen und bis hin zu Nierenversagen und Dialysepflicht führen. Also bitte: Auf keinen Fall versuchen, das Coimbra Protokoll auf eigene Faust zu machen. Du riskierst damit schwere gesundheitliche Schäden.

So, und jetzt nehm ich den erhobenen Zeigefinger wieder runter und starte mit meinem Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht.

Jede Schachtel enthält die Kapseln, die ich an einem Tag schlucke

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht, 1. Teil: Vor der Umstellung

Ich begann das Protokoll Ende Mai 2018. Damals plagte mich noch immer häufiger Schwindel, der über mich schwappte. Immer wenn sich eine belastende Situation ergab, wenn ich erschöpft war, wenn ich weder ein noch aus wusste vor Druck und Stress kamen die Symptome: Schwindel, Taubheit im linken Arm und im Linken Bein. An manchen Tagen schaffte ich es vor Unwohlsein kaum aus dem Bett. Es fühlte sich dann an, als wäre ich „nur mit einem halben Körper“ aufgewacht. 

Ich sorgte mich ständig darum, wie es weitergehen würde.

Wann der nächste Schub kommt und wie stark er wird. Ich hatte große Angst vor einer fortschreitenden Behinderung, auch wenn ich natürlich immer versuche, positiv zu bleiben und den Teufel nicht an die Wand zu machen. Aber ich sag mal so: Du kennst das. Es klappt mal besser… und mal so ganz und gar nicht. 

Meine Therapie machte nicht, dass ich unbeschwert mit ihr leben konnte (damals nahm ich Tecfidera). Und so beschloss ich, dieses so viel versprechen klingende Coimbra Protokoll einfach mal auszuprobieren. Trotz der finanziellen Belastung (die Krankenkasse zahlt die Therapie nicht!!) und trotz all der Umstellungen, die das Protokoll in mein Leben bringen würde.

Ich bekam einen Termin bei einem ausgebildeten Coimbra Protokoll Arzt und legte los. 

MS Arzt
MS Blog

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht, 2. Teil: Die ersten drei Monate

Die ersten drei Monate im Protokoll waren nicht leicht für mich. Ich weiß nicht genau woran es lag, aber es ging in ein dunkles, tiefes Loch. Ich hatte das Gefühl, extrem durch die Ernährungsumstellung, die Kosten, den verpflichtenden Sport und das Verbot von calciumhaltigen Berliner Leitungswasser (wegen eines generell hohen Calciumwerts im Blut – gilt nicht für jeden!) eingeschränkt zu werden. Plötzlich, so kam es mir vor, musste ich auf so viel achten: Mit welchem Wasser wird mein Kaffee im Restaurant zubereitet? Wie viel mg Calcium habe ich heute schon gegessen? Habe ich genug getrunken, reicht der Sport den ich treibe aus? 

Auch seelisch ging es mir nicht sonderlich gut.

Es war, als risse das Coimbra Protokoll irgendwie all meine selbst gebauten Mauern ein. Es überschwemmte mich und etwa einen Monat lang ging es mir seelisch unglaublich schlecht. Die Einschränkungen in meinem Alltag durch das Protokoll kamen noch oben drauf, alles kam mir sinnlos vor. Auch erlitt ich viele Hautprobleme, vor allem hatte ich mit Abszessen zu kämpfen.

Ich rief meinen Arzt an, der sich schon fast freute: „Frau Mousa, es ist ein gutes Zeichen, dass sie Abszesse haben. Das heißt, ihr Körper lässt gerade eine ganze Menge Dreck und Emotionen raus!“. So wie er das erklärte, machte auch meine gedrückte Stimmung plötzlich viel mehr Sinn: Klar, der „Dreck“, die Gifte, die Reste meiner Basistherapie… das alles muss ja erstmal raus! Kein Wunder also, dass es mir nicht so gut ging in dieser Zeit. 

Ich hielt die Phase durch. Gesundheitlich spürte ich kaum Veränderungen, außer ein wenig mehr Energie und dass mein Körper sich generell „stabil“ anfühle (ganz im Gegensatz zu meinem Geist).

MS Symptome
Pic by pexels.com

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht, 3. Teil: Das folgende halbe Jahr

Im September ging es für mich auf die nächste Etappe rund um den Globus. Ich arbeite mit dem Modell der Digitalen Nomadin, das heißt, ich habe mir mit diesem Blog, meinem Büchern und Jobs als freie Texterin ein Geschäftsmodell generiert, das ich von überall auf der Welt aus betreiben kann. Es ist ja egal, ob ich meine Bücher in Berlin oder in Thailand schreibe – aber in Thailand lebt es sich natürlich viel viel günstiger, vor allem wenn man lange Zeit an einem Ort verbirgt.

Ich düste also los mit einem Rücksack voller Nahrungsergänzungsmittel.

Davor hatte ich mich informiert und mit der Website iHerb eine gute Quelle gefunden, um mir die Nahrungsergänzungsmittel nach Thailand schicken zu lassen. IHerb ist noch etwas günstiger als Amazon, die auch ja auch überall hin liefern. Es würde also keine Probleme mit dem Nachschub geben.

Zu Anfang meiner Weltreise stand ein sehr stressiger Job als Resortmanagerin, in dem es mir körperlich sehr schlecht ging. Ich hatte starke Symptome, war ständig verspannt und die linke Seite war taub. Was aber komplett verschwunden war, war der Schwindel! Den hatte ich schon seit etwa vier Monaten nicht mehr.

Und das erste mal fing ich hier an, wirklich so zu handeln, wie es meinem Körper und meinem Nervensystem am besten bekommt:

Ich kündigte den Job nach nur einem Monat wieder. Ich hatte nämlich gelernt, dass Stress WIRKLICH Gift für mich ist und dass ich WIRKLICH daran arbeiten muss, mich aus stressigen, belastenden Situationen – ob jetzt körperlicher oder seelischer Natur – zu lösen. Es ist allein MEINE Verantwortung, auf mich aufzupassen. Das war, als ginge mir ein Licht auf!

Danach ging es gesundheitlich stetig bergauf. Ich merkte das gar nicht wirklich, weil es so schleichend passierte. Aber als ich im Dezember mit meinem Freund zwei Stunden durch die brütende Mittagshitze der thailändischen Insel gelaufen war, um eine Unterkunft zu suchen, und dabei nicht schlapp gemacht hatte, da wies er mich darauf hin: „Wow, Samira, das konntest du schon so lange nicht mehr!“. Ich wurde immer zuversichtlicher. Das Protokoll schien anzuschlagen, auch wenn ich für meine Reise die Dosis des Vitamin D reduziert hatte (zur Sicherheit).

Ich litt immer seltener an Taubheitsgefühlen, Schwindel war wie gesagt komplett weg. Brainfog auch, ich konnte mich in Gesprächen wieder viel besser auf mein gegenüber konzentrieren.

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht, 4. Teil: Die letzten drei Monate

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland erhöhte ich die Dosis im März wieder etwas. Auch ist es nun so, dass ich mir selbst einfach mehr über den Weg traue. In einer Psychotherapie lerne ich, wie ich mein Nervensystem wieder herunterfahren kann, wenn es durch äußeren oder inneren Stress in Wallung gerät.

Ich habe gelernt, dass ich nicht immer 150% geben muss. Und dass sie Welt davon ganz bestimmt nicht untergeht. Es gibt immer noch zwei oder drei andere Möglichkeiten, einer Situation zu begegnen oder ein Problem zu lösen.

Ich weiß nun also, dass ich mich gar nicht mehr in solche Situationen bringe, in denen man denkt „Also wenn ich jetzt einen Schub kriege, würd es mich echt nicht wundern“. Diese Situationen kommen tatsächlich nicht mehr vor, obwohl ich mich komplett Selbstständig gemacht habe in der Zeit und teilweise, um mir die Therapie und das Leben in Deutschland leisten zu können mit 3-4 Jobs jongliere.

Ich habe keine Angst mehr vor dem, was ich mir antun kann.

Und deswegen habe ich auch viel weniger Angst vor dem, was mein Körper mir antun wird. Ich weiß ja, dass ich jetzt gut auf ihn aufpasse! Ich treibe weiterhin Sport. Mittlerweile esse ich wieder ab und an hochwertiges Fleisch, weil ich fast ohne Nüsse und Milchprodukte einfach kaum noch etwas zu essen fand. So komme ich nun gut mit der Ernährung zurecht.

Auch immer ein eigenes, calciumarmes Wasser dabeizuhaben habe ich mir einfach angewöhnt. Ab und an trinke ich auch mal ein Glas Leitungswasser, oder eben einen Tee im Restaurant, der natürlich auch mit Leitungswasser zubereitet wird. Das kann mein Calciumwert zum Glück ab.

Meine Blutwerte lasse ich etwa alle 2-3 Monate kontrollieren, um die Hypercalcämie, also eine Calciumvergiftung der Nieren frühzeitig zu erkennen. Ich hatte in dem ganzen Jahr nur einmal erhöhte Calciumwerte, sonst krebse ich immer an der oberen Grenze herum. Alle meine Werte sind Perfekt, den Nieren geht es gut, allen anderen Organen auch.

Aber das beste: Ich habe momentan eigentlich KEINE Symptome mehr, zumindest keine Einschränkungen mehr durch sie.

Echt jetzt. Ich weiß, das klingt unglaublich. Und ja, die Symptome kommen manchmal kurz auf wenn ich Stress oder Belastung verspüre. Aber dann löse ich mich eben aus dieser Situation. Ich habe keinen Schwindel mehr, vielleicht alle zwei Monate mal etwas Fatigue. Ich habe nur dann Verspannungen und Taubheitsgefühle, wenn ich zu wenig schlafe. Ich habe ab und an mal ein kleines Stechen im Sehnerv… aber hey! Das ist doch super, oder? 

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht
Pic by Eddy Kruse

Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht – Mein Fazit & Schlusswort

Ich habe mit dem Coimbra Protokoll die Therapie gefunden, die (momentan, und hoffentlich langfristig) für mich sehr gut funktioniert. Sie ist eine anspruchsvolle und finanziell belastende Therapie, aber das ist es mir wert. Dann gebe ich lieber weniger Geld für Konsumgüter aus, die ich eh nicht brauche. Dann arbeite ich lieber mehr. Mein Luxus ist jetzt meine Gesundheit! 

Meine Dosis wurde nun noch mal erhöht und ich hoffe, dass sich dadurch vielleicht sogar noch mehr bessert. Und dann ich dann vor dem Auftreten neuer Schübe endgültig geschützt bin. Aber auch wenn es so bleibt wie jetzt, reicht mir das schon. 

In dem Jahr, das mein Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht beschreibt, gab es auch viele Menschen, bei denen das Protokoll leider nicht funktioniert hat. Menschen, deren Verlauf der MS sich sogar noch verschlechtert hat. Manche brachen frustriert und enttäuscht ab. Andere verzeichneten ähnlich tolle Fortschritte wie ich. Was bleibt also zu sagen?

Das Coimbra Protokoll ist kein Wundermittel, keine Heilung und keine Option für jeden Menschen.

Es wird bei dir anders sein als bei mir. Es erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und man kann es nicht “nebenbei” machen. Der Erfolg der Therapie ist so unterschiedlich wie unsere Verläufe und alle Menschen generell. Ich möchte also keine Empfehlung dafür oder dagegen aussprechen! Ich möchte dich mit diesem Artikel lediglich darüber informieren, wie es bei mir ist. Ich hoffe, du fandest ihn informativ.

***

Hast du auch einen Coimbra Protokoll Erfahrungsbericht, den du mit uns teilen willst? Interessiert du dich für das Protokoll oder ist dir das alles nix?

Lass es mich wissen, hinterlass gerne einen Kommentar!

Mindful mit MS
Yoga mit MS

22 comments

  1. Liebe Samira,

    Herzlichen Glückwunsch, dass es bei dir so anschlägt! Da freue ich mich wirklich mit dir!

    Durch deinen Gastbeitrag von Alex vor 1,5 Jahren bin ich durch dich auch zum Coimbraprotokoll gekommen und habe eine ähnliche Erfolgsstory wie du! Weil ich es so schnell nach der Diagnose angefangen habe (5 Monate danach) ging alles bei mir etwas schneller und die Symptome sind ganz weg 😊 bei mir ist nur noch die schnellere Erschöpfung geblieben (oder merke ich etwa nur, dass ich einen ganz normalen Körper habe und höre auf ihn, wenn ich k. o. bin?).

    Vielen Dank an dich und happy healing!
    Alexia

  2. Samira,

    Du warst meine Inspiration und dein Erfahrungsbericht gibt mir weiter Rückenwind.
    Durch Dich bin ich auf das CP gestoßen und bin seit 1 Monat auch im CP, begleitet in B von Dr. Zimmer.
    Ich bin zuversichtlich und Dir sehr dankbar.

    Herzliche Grüße

    1. Ach wunderbar liebe Karin, das freut mich sehr. Ich will wie gesagt niemanden davon überzeugen oder abhalten (das darf ich auch gar nicht). Aber es freut mich, dass ich dich zum CP informieren konnte und du für dich einen guten Weg gefunden hast damit! Alles gute weiterhin 🙂

    2. Hallo Karin,
      ich fange gerade erst an mit dem CP und werrde auch von Herrn Dr. Zimmer betreut. Diese positiven Texte inspirieren mich auch, denn es ist eine große Umstellung und ganz schön schwer gegen alle Widerstände.
      Ich hätte gerne einen Austauch mit Dir, wo wir doch beide in Berlin sind bei Herrn Dr.Zimmer, was meinst du?
      Grüße Jutta
      Schreib mir doch bitte : jutta.paass@posteo.de

  3. Hallo Samira, ich interessiere mich auch sehr für das CP. Könntest du noch irgendwie konkrete Fakten über deinen Verlauf vor und nach CP-Beginn schreiben? Wieviele Schübe in welchem Zeitraum gab es vor dem CP? Bist du seit CP-Beginn ohne Schübe? Gibt es ein MRT 1 Jahr oder länger nach CP-Beginn? Wurden die aktuellen Verspannungen und Schmerzen, von denen du in deinem Cannabis-Beitrag schreibst als neuer Schub diagnostiziert?
    Liebe Grüße Christiane

    1. Liebe Christiane,
      nein, die Schmerzen kommen wohl eher von den Bandscheiben wie sich herausgestellt hat, nicht von der MS. Sollten sie von der MS kommen, würde es sich auch nur um eine Symptomverstärkung handeln, nicht aber um einen neuen Schub! Ich bin seit über zwei Jahren komplett schubfrei, mit sich zurückbildenden Läsionen im Hirn.
      Davon war ein Jahr mit meiner alten Basistherapie, ein Jahr im CP. Ich denke, dass der Lebenswandel und das erlernen von Selbstliebe und Stressreduktion bei mir wirklich einen Hebel umgelegt hat. Einfach weiter machen wie vor der Diagnose, das war, was bei mir gar nicht funktioniert hat (damals etwa 1 Schub im Jahr).

      Seit ich besser auf mich aufpasse, eine Psychotherapie mache und nicht mehr 40 Stunden die Woche in ein Büro renne, um gleichzeitig meine eigene Träume an den Nagel zu hängen, habe ich keinen Schub mehr. Meine MRTs stelle ich hier nicht rein, das ist mir zu privat 😉

      Liebe Grüße und dir alles Gute,
      deine Samira

  4. Hi, vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Ich habe im Februar eine Sehnerventzündung und die Diagnose CIS bekommen. Bisher habe ich mich gegen eine Basistherapie entschieden. Das CP klingt vielversprechend. Kann man das denn auch bei CIS Diagnose schon anwenden?
    Vielen Dank und liebe Grüße

    1. Liebe Dana, soweit ich das weiß ist es nie zu früh für das CP, aber du musst selbst auswägen ob dir die extra Belastung und die Kosten das “schon” wert sind.
      Genauere Infos habe ich dazu aber leider nicht, vielleicht kontaktierst du am besten mal einen Protokoll Arzt in deiner Nähe?
      Du findest sie hier: https://coimbraprotokoll.de/protokollaerzte/

      1. Hi Samira,
        Ich könnte bereits mit dem Arzt in Berlin sprechen und denke, dass ich nach dem nächsten MRT mit dem CP anfangen werde. Vielen Dank nochmal für den ausführlichen Bericht.
        Liebe Grüße

  5. Hi,

    Ich bin 71 Jahre alt und mir geht es saugut in jeder Hinsicht. Fahre mit einem 30 Jahre alten 9 Tonnen LKW überall rum.
    Deshalb bewundere ich Dich sehr, wie Du Dein Leben meisterst. Weiss nicht, ob ich das in dem Alter hingekriegt hätte.
    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute für die Zukunft!

    Saharald

    1. Lieber Harald, ach, ich denke dass das gar nicht unbedingt vom Alter abhängt, oder? Man wächst ja mit seinen Herausforderungen 😉
      Liebe Grüße und dir weiterhin alles Gute!
      Samira

  6. Hallo Samira,
    ich hatte dir bereits vor fast 2 Jahren geschrieben, nachdem Alex einen Gastbeitrag zum Coimbra Protokoll auf deiner Seite gepostet hatte. Damals hatte ich die Diagnose CIS und habe seitdem einfach alles verdrängt, einmal weil ich mich damit nicht auseinander setzen wollte und außerdem weil ich inzwischen mein 2. Kind, meinen kleinen Sohn, bekommen habe.
    Damals warst du noch zögerlich, was das Coimbra Protokoll angeht, umso mehr freue ich mich, dass du dich doch dafür entschieden hast und vor allem Positives berichtest.
    Nun bin ich endlich bereit mich mit der Diagnose auseinander zu setzen und war inzwischen bei einem Neurologen, der mir eine Basistherapie nahe legt. Ich sträube mich davor jedoch und würde viel lieber das Coimbra Protokoll machen. Ich habe aber Angst davor, die Rahmenbedingungen nicht einhalten zu können, zB calciumarme Ernährung und regelmäßiger Sport. Nun meine eigentliche Frage: Bekommt man vom Coimbra Protokollarzt eine Liste mit Lebensmitteln, die man essen darf und die man lieber meiden sollte? Bekommt man evtl auch eine Empfehlung, welchen Sport oder wie oft Sport in der Woche? Ich habe ein wenig Angst davor, dass ich das alles allein recherchieren muss und mit 2 kleinen Kindern zu Hause hat man nicht allzu viel Zeit 😉
    Wie war die Unterstützung deines Arztes bei dir? Musstest du alles allein herausfinden?

  7. Liebe Samira, ich bin sehr dankbar für deine Seite und lese immer wieder gerne! Ich bin 38 und habe die Diagnose nun schon seit knapp 10 Jahren mit einem bisher gutartigen Verlauf mit nur wenigen Symptomen. Seit einem halben Jahr etwa (nach der Geburt meines Kindes) verschlechtern sich die Symptome aber immer mehr und ich verliere langsam meine Zuversicht und Leichtigkeit im Umgang mit der Krankheit. Bisher war ich immer strikt gegen den Beginn einer Basis- Therapie (es ging mir ja auch gut), da ich Medikamenten und unnatürlicher Chemie im Körper generell kritisch gegenüber stehe. Nun habe ich aber doch so viel Sorge, dass ich mit Tecfidera begonnen habe (innerlich aber immer wieder sehr zweifle, ob ich mir nicht an anderer Stelle damit schade). Darf ich Dich fragen, warum Du diese Art der Therapie doch ungeeignet für Dich empfindest??? Ich bin dankbar für die Infos zum Coimbra- Protokoll!!! Habe davon vorher noch nicht gehört, aber es klingt für mich natürlicher und so als könnte ich es innerlich besser akzeptieren als eine chemische Therapie mit starken Medikamenten und Nebenwirkungen. Ich bin einfach sehr unsicher gerade und bin dankbar um Erfahrungen mit Tecfidera. Über deine Antwort würde ich mich natürlich sehr freuen!
    Herzliche Grüße und alles Gute weiterhin,
    Melina

    1. Liebe Melina, erstmal finde ich es wichtig dass du nun etwas unternimmst, bevor du deine Leichtigkeit im Umgang mit der MS verlierst. Das ist ja leider das tückische an ihr… dass sie nie weggeht und einen nach so vielen Jahren noch überraschen kann :/

      Ich bin gar nicht gegen oder für irgendetwas, ich finde es genauso wichtig dass es alternative Therapien gibt wie dass es pharmakologische Medikamente gibt. Nicht jede Therapie passt zu jedem Menschen, und ich habe mich einfach aus meinen ganz persönlichen Gründen für das Protokoll entschieden.

      Vielleicht hilft dir ja dieser Podcast ein bisschen? In dem erkläre ich meine Gründe.
      Ich wünsche dir alles Gute!
      Deine Samira

      https://www.youtube.com/watch?v=AXWnWGtEHww&t=1s

  8. Liebe Samira, ich habe gerade mein erstes CP Gespräch hinter mir. Ich habe viele Baustellen, Nierenkrebs, Sarkom, beides operiert, und MS. Das alles innerhalb eines Jahres. Bewegungseinschränkungen, Schwindel usw. inklusive. Ohne psychologischer Unterstützung wäre ich verzweifelt. Ich freue mich für dich dass das CP bei dir so gut anschlägt. Ich hoffe auf einen ähnlichen Erfolg bei mir und dass ich damit Krebs und MS unter einen Hut kriege. Ich bin erst knapp 50 und habe noch so viel vor!
    Liebe Grüße

    1. Lieber Micha, ich wünsche dir von Herzen dass das Protokoll bei dir ebensogut anschlägt wie bei mir. Denk daran: Ein Stillstand der Krankheit ist das Ziel. Alles erdenklich gute dir!
      deine Samira

    2. Hallo Samira. Wie machst Du das auf Deinen Reisen? Da ist es ja schwieriger, sich einen Vorrat an calciumarmem Wasser anzulegen!? Liebe Grüße

      1. Liebe Gesa, das ist eine Frage mit der ich mich tatsächlich lange beschäftigt habe!
        Oft steht auf Wasser im Ausland auch nicht immer drauf, wie viel Calcium drin ist.

        In Europa: Hier steht es meistens auf der Flasche und ich wähle ein Wasser mit wenig Calcium (unter 50mg/L als Richtwert, je weinger desto besser).
        In Asien/Latein Amerika: Hier ist es so, dass das Wasser was in großen Bottichen oder auch Plastikflaschen verkuft wird oft ganz “billiges” und quasi “totgefiltertes” Wasser ist. Das heißt: Da ist quasi gar nichts mehr drin. Keine Keime, aber eben auch keine Mineralien. Mineralwasser hat dort meist zugesetzte Mineralien und ist teurer. Deswegen achte ich immer darauf, das aller billigste Wasser zu kaufen 😉 Bisher hat das gut funktioniert.
        Liebe Grüße

  9. Liebe Samira,
    erstmal vorweg: deine Seite ist sehr motivierend und in Phasen wo es mir schlecht geht und ich den Mut verliere, lese ich sehr gerne deine Blogs durch. Ich selbst habe nun seit einem Jahr eine hochaktive remittierende MS, die sich mittlerweile durch vier Schübe geäußert hat. Seit gut einem halben Jahr nehme ich nun Tecfidera, welches bei mir leider nicht anschlägt und das Entzündungsgeschehen noch sehr aktiv ist. Nun wollte mich mein Neurologe auf Gilenya umstellen, welches ich jedoch nicht möchte, da die Nebenwirkungen erschreckend sind. Durch Zufall bin ich auf deinen Blog aufmerksam geworden und das Coimbraprotokoll. Ich habe mich in das Thema eingelesen und bin nun sehr motiviert dieses zu starten. Hab mich dann auch direkt mit einem PA in Verbindung gesetzt, der mir weitere Informationen gab. Nun bin ich jedoch sehr überfordert und weiß nicht wohin ich als erstes muss. Es ist am Anfang sehr viel auf einmal was dort an Werten verlangt wird, jedoch versuche ich den Überblick zu behalten und das ganze neben meinem Studium hinzukriegen, denn ich habe sehr viel Hoffnung in das CP. Mein Neurologe sagt mir immer ich bin noch so jung, da muss man gegen die Krankheit vorgehen und laut ihm mit starken Medikamenten. Und genau weil ich so jung bin (knapp 20) möchte ich mein Leben nun wieder selbst in die Hand nehmen und nicht weiter von Medikamenten mit so vielen Nebenwirkungen abhängig sein.
    Viele liebe Grüße

    1. Liebe Ramona, ja, am Anfang scheint das sehr viel was man da machen muss! Diese Werte dienen der ersten Bestimmung deiner Einstiegsdosis an Nahrungsergänzungsmitteln. Das musst du also vor deinem ersten Termin vorbereiten, da ihr sonst nicht starten könnt.
      Auf der website http://www.coimbraprotokoll.de findest du viele Tipps und FAQs.

      Die Blut- und Laborwerte kannst du einfach in einem Labor in deiner Nähe bestimmen lassen. Den 24h Urin musst du vorher sammeln, am besten fragst du mal in der Apotheke wie das geht oder einfach deinen Hausarzt, der kann dir dann auch einen solchen Urinbehälter geben. Das musst du anfangs selbst zahlen, wenn dein Hausarzt/Neurologe dich nicht unterstützt. Ja, es ist teuer, aber ich finde die Gesundheit ist das wichtigste Gut.

      Auf Facebook gibt es auch eine deutsche Coimbra Protokoll Gruppe.
      Du packst das 🙂

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