Ich finde es selbst bemerkenswert, wie oft Essstörungen bei MS vorkommen und wie sie scheinbar im Zusammenhang mit einer Autoimmunerkrankung stehen. So viele Menschen, mit denen ich mich ausgetauscht habe, haben bereits Erfahrungen mit Essstörungen bei MS gemacht. Oder leben schon ihr ganzes Leben lang im ständigen Selbstkampf.
Es ist typisch für Menschen mit MS, dass wir uns nicht ausreichend, nicht gut genug, nicht perfekt genug fühlen. Doch dieser Drück macht krank – und kann in manchen Fällen auch dazu führen, dass man eine psychische Krankheit wie eine Essstörung bei MS entwickelt.
Einige Jahre nach ihrer MS Diagnose entwickelte auch Alexandra eine Essstörung. Diese kam schleichend und es kostete sie viel Kraft und Mut, die Krankheit anzunehmen und an ihr zu wachsen. Interessanterweise ging es Alexandra dabei in erster Linie nicht ums dünn sein, sondern vielmehr darum, die Kontrolle über ihren Körper scheinbar wiederzugewinnen.
Auf ihrem Instagram Account @lexikonfetti und ihrem Blog “Wunderflecken” lässt Alexandra uns an ihrem Alltag und ihren Gedanken teilhaben. Oft spielt auch die Essstörung in ihren Beiträgen eine Rolle.
Eine Essstörung bei MS ist eine Doppelbelastung für Körper und Geist
Im Interview frage ich Alexandra, wie sie den Zusammenhang zwischen ihrer MS und der Essstörung sieht, ob die MS sich während der Essstörung verschlechterte und was ihr Umfeld getan hat, um ihr zu helfen. Auch wendet Alexandra sich direkt im Interview an Menschen, die von einer Essstörung betroffen sind, und gibt Rat und Halt.
Ich bedanke mich für die Offenheit, gemeinsam diese Podcastfolge auszunehmen!
Es ist so wichtig, sich auszutauschen, Hilfe zu suchen, diese anzunehmen und sich um sich selbst zu kümmern. Der Weg dahin ist natürlich nicht leicht – siehe auch mein letzter Blogartikel – aber umso wichtiger ist, dass du ihn gehst. Anzunehmen und überhaupt zu erkenne, dass du eine Essstörung bei MS hast, ist ein gewaltiger Schritt. Denk daran, dass eine Psychotherapie eine wirksame und wichtige Methode ist, um einen besseren Umgang mit deiner Erkrankung zu lernen!